Das Canon EF 500 f4 L IS USM als Astrotele

Im Sommer 2010 hatte ich das Canon EF 500 f4 IS Teleobjektiv auf Reisen nach Namibia genommen und hatte auch die Gelegenheit es bezüglich Tauglichkeit zur Astrophotographie zu testen. Hier meine Fazit:

Die Bildqualität meines EF 500 ist nahezu perfekt für die Tageslichtphotographie. Siehe hierzu folgenden Link.
Frage ist ob es optisch und mechanisch auch zur Astrophotographie mit einer DSLR (Canon 40D und Canon 1D Mark III) eingesetzt werden kann.

In Bild 1 ist ein Sternenfeld zu sehen, aufgenommen mit der 40D bei Offenblende. Die Bildqualität der Sternabbildungen ist bis in die Bildecken hinein punktförmig. Abblenden bringt kaum noch eine Verbesserung. Vignettierung ist kaum ein Thema und kann vernachlässigt werden. Im Vergleich zu meinem TMB 115/805 APO mit BORG/Oasis Super Reducer mit effektiv f4,3 (ca. 500 mm Brennweite) ist die Randschärfe am EF 500 deutlich besser. Beim TMB mit f4,3 Reducer stört die Vignettierung etwas; ein Flatfieldframe ist notwendig.
Den Durchmesser der Sterne würde ich subjektiv nur unwesentlich größer einschätzen als bei meinem TMB 115/805 APO.
Die LichtstäRke von f4 ist ideal um mit kurzen Belichtungszeiten viel Information auf den Kamerachip zu bannen.
In Bild 2 ist der Eta Carinae Nebel aufgenommen: 60 min Gesamtbelichtungszeit mit 60x90 sek, unguided, 40D modifiziert, 1600ASA.

Nach vielen Vorteilen nun das ernüchternde Hauptproblem: der Winkelfuss des Objektives, der per Prismenschiene an die Montierung angebunden ist, hat leider eine gewisse Flexibilität. Bei der Tageslichtphotographie ist dies keinesfalls störend, bei langen Belichtungszeiten von >90 sek und 500 mm Brennweite macht sich allerdings eine Verbiegung bemerkbar (differential flexing). Das Objektiv verbiegt sich gegen das Guidingteleskop  und die Sterne verschmieren zu Strichspuren. Belichtungszeiten >90sek sind daher nicht möglich.
Abhilfe könnte hier nur der Einsatz einer Astrokamera mit integriertem Guidingchip schaffen, oder die Halterung des Objektives zu verbessern.
Eine Verbesserung der Halterung muss natürlich ohne Eingriff in die Mechanik des teuren Fotoobjektives geschehen. ==>Hier habe ich eine Lösung gefunden, um das Tele voll astrotauglich zu machen: ein Off-Axis Guider im Filterschacht!