Westaustralien - Teil 1

Zum zweiten Teil geht es hier lang.

Australien ist groß... sehr groß. Stundenlang fährt man durch unbewohnte Buschsavanne, der Boden ist mit tiefrotem Sand bedeckt. Die Sonne strahlt fast senkrecht auf die stille Erde und heizt die marsähnliche Landschaft auf über 30°C auf. Und die beste Form der Fortbewegung ist dieses Land mit dem Wohnmobil erkunden, ohne auf Hotels angewiesen zu sein, Campen inmitten der Wildnis unter südlichem Sternenzelt.

 

Namburg National Park und die Pinnacles

Der Namburg National Park mit den berühmten Pinnacles ist einer der ersten Ziele, die man von Peth auf dem Weg nach Norden ansteuert. Die versteinerten Relikte eines längst verschwundenen Waldes erzeugen besonders zu Sonnenuntergang eine tolle Atmosphäre. Ein Muss für Fotographen!

Erst beim Entdecken des tollen Parkes zu Fuß wird dessen Größe ersichtlich, die weit über den per PKW befahrbaren Parcour hinausgeht.

Indian Ocean Road

Die Indidan Ocean Road führt von den Ausläufern der Millionenstadt Perth nach Norden entlang des indischen Ozeans. Allerdings hat man selten einen direkten Blick auf den Ozean; dieser ist jedoch durch viele Stichstraßen und kleine Siedlungen erreichbar. Entlang der Strasse sind viele strahlend weiße Sanddünen zu sehen, die teilweise weit über 100 m hoch sind. Im Gegensatz zu dem sonst in weiten Teilen roten Kontinent bilden diese Dünen einen prägnanten Kontrast. Ein Besteigen der Dünen ist einen tolle Abwechslung zu den langen Fahrstrecken; allerdings sollte man auf die sensible Vegetation achten und nichts zertrampeln. In trockenen Regionen benötigt die Vegetation oft dutzende und hunderte Jahre um sich von Beschädigungen wieder zu erholen.

 

Kalbarri National Park

Red Bluff, die rauhe Küste des Kalbarri Nationalparkes, ist wirklich sehenswert. Hier hat man die seltene Gelegenheit die Küste von Westaustralien mal nicht auf einem flachen Sandstrand erkunden zu können sonder per Wanderung auf dem Klippenrand auf einem gut ausgebauten Wanderweg.

In einem anderen Parkabschnitt hat der Murchison River über Jahrmillionen eine tiefe Schlucht in das rote Gestein gegraben. Über einen Fußweg gelangt man hinunter zum Fluss, bei 35 °C sehr kräftezehrend. Die Aussicht ist aber spektakulär!

Shark Bay und Monkey Mia

Nach über 350 km anstrengender Fahrt mit dem Wohnmobil durch schier endlose Buschsavanne erreicht man vom Kalbarri NP aus die Shark Bay Halbinsel. Hunderte von Kilometern unbewohnte Wildnis, lange gerade Strassen die erst am Horizont enden. Autofahren als meditative Entspannungsübung.

Erster Stopp: die Hamlin Pools mit den uralten Stromatolithen, sowie der tolle Shell Beach! Myriaden von Muscheln liegen am Shell Beach. Die Fahrt entlang der Küsten der Shark Bay Halbinsel offenbaren weitere tolle Strände und traumhafte Meeresfarben.

Später erreicht man dann die kleine ruhige Stadt Denham mit traumhaftem Meeresblick. Wenn man die Halbinsel durchquert erreicht man am Ende der Strasse Monkey Mia, ein kleines Dorf, oder eher ein großer Campingplatz. Im Gegensatz zu allen anderen Plätzen, die teilweise vollkommen leer waren, ist Monkey Mia brechend voll. Bekannt geworden ist dieser Platz durch die tägliche Fütterung von wilden Delphinen, die aus dem offenen Meer jeden Morgen an den Strand geschommen kommen. Teilen muss man dieses Anblick mit mehreren Hundert weiteren Touristen. Zur Beruhigung: Nirgendwo sonst in Westaustralien hat man so einen Menschenauflauf.

Cape Range Nationalpark

Um in den Cape Rang NP zu gelangen stehen einem von Monkey Mia aus nochmal etliche hundert Kilometer Fahrt bevor, unterbrochen nur von zwei Tankstellen. Draußen 40°C und Myriaden lästiger Fliegen, die in Mund, Nase und Ohren krabbeln. Die Strecke zwischen Carnarvon und Coral Bay ist ein kleines Westaustralisches Outback. Endlose Strassen durch tiefrote Landschaft, trocken und quasi menschenleer. Auf der Cape Range Halbinsel überquert man auch den südlichen Wendekreis, den Tropic of Capricorn auf dem 23,5 südlichen Breitengrad.

In Coral Bay lohnt sich der Ausflug mit einem Glasbodenboot um die wirklich phantastische Landschaft des Ningaloo Korallenriffes vor diesem Küstenabschnitt zu erleben. Vom Stand aus kann man sogar mit einer geeigneten Schnorchelausrüstung direkt zum Riff schwimmen. Deshalb bietet sich das Ningaloo Riff noch mehr zum Schorcheln an als das Great Barrier Riff an der Australischen Ostküste. Mangels Unterwasserkamera kann aber ich leider nicht mit Photos aufwarten.

Der Cape Range Nationalpark ist der nördlichste Punkt einer Reise entlang der Küste von Westaustralien, will man auch von Perth wieder abfliegen. Känguruhs wo man auch hinblickt, einsame wunderschöne Strände direkt am Ningaloo Riff, und tatsächlich auch ein paar Berge. Die Turquoise Bay gilt als der beste Platz in Australien zum Schnorcheln und als einer der schönsten Strände im Land. Das Wasser ist glasklar und Fische schwimmen fast bis zum Strand.

Am Visitor Center kann man problemlos Fischadler beobachten. Ein Horst gefindet sich sogar direkt auf einem Antennenmast des Visitor Centers.

Eine Wanderung am Yardi Creek ist ebenfalls zu empfehlen. Der Fluss beschreibt eine Mäanderschleife und hat sich tief in das rote Gestein eingegraben.